verraten

verraten

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ver|ra|ten [fɛɐ̯'ra:tn̩], verrät, verriet, verraten:
1.
a) <tr.; hat (etwas, was geheim bleiben sollte) weitersagen, preisgeben:
ein Geheimnis, einen Plan verraten; er hat [ihm] verraten, wo das Geheimtreffen stattfinden soll; ich will dir verraten (im Vertrauen mitteilen), wie viel ich abgenommen habe.
Syn.: auspacken (ugs.), ausplaudern, ausposaunen (ugs.), petzen (ugs. abwertend), schwatzen (abwertend).
b) <+ sich> durch eine Äußerung, Handlung etwas ungewollt preisgeben, mitteilen:
mit dieser Geste, diesem Wort hat er sich verraten; sie hat sich als Täterin verraten.
2. <tr.; hat (jmdn.) durch Weitersagen von etwas Geheimem an einen anderen ausliefern; Verrat (2) an jmdm., etwas begehen:
er hat seinen Freund, die gemeinsame Sache verraten; die Partei hat die sozialistische Grundidee verraten.
3. erkennen lassen; offenbar werden lassen:
seine Miene verriet tiefe Bestürzung; bereits ihre Kinderzeichnungen verrieten eine große künstlerische Begabung.
Syn.: beweisen, demonstrieren, zeigen, 2 zeugen von.

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ver|ra|ten 〈V. 193; hat
I 〈V. tr.〉
1. jmdn. \verraten jmdm. die Treue brechen
2. etwas \verraten
2.1 preisgeben, unberechtigt mitteilen (Geheimnis, Versteck)
2.2 〈fig.〉 erkennen lassen (Begabung, Wissen)
● ich will es Ihnen \verraten, wo es so etwas zu kaufen gibt vertraulich mitteilen; einen Freund \verraten; seine Erklärungen verrieten hervorragende Kenntnisse 〈fig.〉; sein Gesicht verriet seinen Schrecken 〈fig.〉; \verraten und verkauft sein 〈fig.〉 keinen Ausweg mehr wissen, verloren sein; bitte nichts \verraten, es soll eine Überraschung werden!
II 〈V. refl.〉 sich \verraten sich od. seine Absichten unbeabsichtigt zu erkennen geben ● er hat sich durch ein unbedachtes Wort \verraten

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ver|ra|ten <st. V.; hat [mhd. verrāten, ahd. farrātan, zu 1raten, eigtl. = durch falschen Rat irreleiten]:
1.
a) etw., was geheim bleiben sollte, wovon nicht gesprochen werden sollte, weitersagen, preisgeben:
ein Geheimnis, einen Plan, eine Absicht v.;
wer hat dir das Versteck verraten?;
b) <v. + sich> durch eine Äußerung od. Handlung etw., was man geheim halten, für sich behalten wollte, ungewollt preisgeben, mitteilen:
durch dieses eine Wort, mit dieser Geste hat sie sich verraten;
c) (ugs., oft scherzh. od. iron.) mitteilen, sagen, über etw. aufklären, in Kenntnis setzen:
er hat mir den Grund dafür nicht verraten;
können Sie mir v., wie ich das machen soll?;
wenn Sie mir jetzt noch Ihren Namen, Ihre Adresse verraten, kann ich die Bestellung ausfüllen.
2. Verrat (2) an jmdm., etw. begehen:
das Vaterland [schnöde] v.;
seine Überzeugungen, Ideale v. (aufgeben, preisgeben, ihnen untreu werden);
verraten und verkauft sein; sich verraten und verkauft fühlen (hilflos ausgeliefert, preisgegeben, im Stich gelassen sein; sich hilflos ausgeliefert, preisgegeben, im Stich gelassen fühlen).
3.
a) deutlich werden lassen, erkennen lassen, zeigen:
seine wahren Gefühle nicht v.;
ihr Gesicht, Blick verriet Erstaunen, Misstrauen;
ihre Zeichnung verrät eine große Begabung, den Einfluss von Picasso;
b) <v. + sich> erkennbar, deutlich werden, sich zeigen:
in ihren Worten verrät sich Respektlosigkeit.
4.
a) als jmd. Bestimmten zu erkennen geben, erweisen:
er ist Schweizer, seine Sprache verrät ihn;
b) <v. + sich> sich als jmd. Bestimmten zu erkennen geben, erweisen:
du verrätst dich schon durch deinen Dialekt.

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ver|ra|ten <st. V.; hat [mhd. verrāten, ahd. farrātan, zu ↑raten, eigtl. = durch falschen Rat irreleiten]: 1. a) etw., was geheim bleiben sollte, wovon nicht gesprochen werden sollte, weitersagen, preisgeben: ein Geheimnis, einen Plan, eine Absicht v.; wer hat dir das Versteck verraten?; er hat die Formel für einen hohen Preis an die Konkurrenz verraten; ... sie ... zog ihn auf mit seinem miserablen Kontostand, verriet aber nie Vertrauliches über das Geldwesen (Kronauer, Bogenschütze 308); b) <v. + sich> durch eine Äußerung od. Handlung etw., was man geheim halten, für sich behalten wollte, ungewollt preisgeben, mitteilen: durch dieses eine Wort, mit dieser Geste hat sie sich verraten; durch sein Verhalten verriet er sich als der Täter; Sie glaubte plötzlich, dass sie sich vor Ulrich verraten habe (Musil, Mann 288); c) (ugs., oft scherzh. od. iron.) mitteilen, sagen, über etw. aufklären, in Kenntnis setzen: er hat mir nicht den Grund für seine plötzliche Abreise verraten; können Sie mir v., wie ich das machen soll?; wenn Sie mir jetzt noch Ihren Namen, Ihre Adresse verraten, kann ich die Bestellung ausfüllen. 2. Verrat (2) an jmdm., etw. begehen: das Vaterland [schnöde] v.; Jede Partei verrät die andere ..., um für sich zu profitieren (Remarque, Triomphe 326); er hat seinen Freund, unsere gemeinsame Sache verraten; seine Überzeugungen, Ideale v. (aufgeben, preisgeben, ihnen untreu werden); Stets hat der Bürger seine Ideen - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - an das Kalkül auf den unmittelbaren Nutzen verraten (Pohrt, Endstation 56); *verraten und verkauft sein/sich verraten und verkauft fühlen (hilflos ausgeliefert, preisgegeben, im Stich gelassen sein, sich fühlen). 3. a) deutlich werden lassen, erkennen lassen, zeigen: seine wahren Gefühle nicht v.; sein Gesicht, Blick verriet Erstaunen, Angst, Unbehagen, Misstrauen; ihre Zeichnung verrät eine große Begabung, den Einfluss von Picasso; Dabei umgehen wir einen abschüssigen Hang, in welchem kleine Löcher die Anwesenheit von Uferschwalben verraten (Berger, Augenblick 13); Er wollte die Wörter nicht lesen, und als er es unwillkürlich doch tat, verrieten sie ihm nichts, es waren alles unverständliche Abkürzungen (Kronauer, Bogenschütze 415); ... bleibt er ..., ohne mit einem Nerv Erregung zu v., unter diesem prasselnden Wortguss gemächlich stehen (St. Zweig, Fouché 125); b) <v. + sich> erkennbar, deutlich werden, sich zeigen: Zugleich verrät sich in diesem Satz eine offene Überlegenheit (Jünger, Capriccios 8). 4. a) als jmd. Bestimmten zu erkennen geben, erweisen: er ist Schweizer, seine Sprache verrät ihn; b) <v. + sich> sich als jmd. Bestimmten zu erkennen geben, erweisen: du verrätst dich schon durch deinen Dialekt.

Universal-Lexikon. 2012.

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